Ein nicht alltägliches Bauprojekt hat der Markt Langquaid mit der Inbetriebnahme des Trinkwasserbrunnens II für sein Wasserwerk abgeschlossen. 52 Meter tief ist dieser weitere neue Brunnen der gemeinsam mit dem 61 Meter tiefen Trinkwasserbrunnen I nun dafür sorgt, dass das Langquaider Wasserwerk seine Bürger mit dem „Lebensmittel Nummer 1“ zuverlässig und in hervorragender Qualität versorgt. Damit die Versorgungssicherheit und auch die hohe Qualität des Langquaider Trinkwassers weiterhin zukunftsorientiert gewährleistet wird, ist es uns sehr wichtig, dass unsere Wasserversorgung auch technisch immer auf dem modernsten Stand ist und so den hohen Qualitätsansprüchen auch in Zukunft gerecht wird, betonte Bürgermeister Herbert Blascheck, der gemeinsam mit Wasserwerksleiter Martin Streit, Bauamtsleiter Stefan Krausenecker und Sebastian Eichinger vom Ingenieurbüro für Grundwasser und Umweltfragen den neuen Brunnen offiziell in Betrieb nahm.
Wasser ist Leben und unser wertvollstes Gut, unterstrich Herbert Blascheck und verwies darauf, dass der neue Tiefbrunnen die Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser noch zuverlässiger mache und gleichzeitig ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Nutzung der Wasserressource sei. Der Markt setzt mit diesem Brunnenprojekt ein Zeichen der Stärke und Entschlossenheit, vorausschauend zu handeln und Versorgungssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, so der Bürgermeister.
Wasser kommt nicht einfach aus dem Hahn und steht auch nicht beliebig zur Verfügung, machte Wasserwerksleiter Martin Streit deutlich, deshalb sei es wichtig, die Weichen rechtzeitig und in die richtige Richtung zu stellen. Der neue Tiefbrunnen II ist ein „Stück Zukunft“ und steht genau dafür, denn der neue Brunnen wurde nicht gebaut, um die Fördermenge zu erhöhen, sondern ausschließlich um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten, da das Langquaider Wasserwerk bereits mit dem derzeitigen Tiefbrunnen I ausreichend Trinkwasser fördert. In der Praxis bedeutet das, dass auch mit dem weiteren Tiefbrunnen die Fördermenge nicht erhöht wird, sondern unverändert bleibt und die Wasserentnahme lediglich abwechselnd aus beiden Brunnen erfolgt.
Für die Realisierung des Tiefbrunnen II wurde vom Markt eigens ein Grundstück im Labertal erworben, auf dem bereits im Jahr 2021 entsprechende Versuchsbohrungen durchgeführt wurden, die auch auf diesem neuen Brunnenstandort Trinkwasser in ausreichender Menge und höchster Qualität ergeben haben, so wie dies auch beim Tiefbrunnen I, mit dem bisher die Trinkwasserversorgung durch das Langquaider Wasserwerk erfolgt, der Fall ist. Das Wasser das aus dem neuen Tiefbrunnen II gefördert wird ist sage und schreibe über 10.000 Jahre alt.
Der neue Brunnen befindet sich in einer neu gebauten Brunnenstube, einem unterirdischen Bauwerk, das 3,10 Meter lang und 5,10 Meter breit ist. In dieser Brunnenstube ist auch die gesamte Technik für den Tiefbrunnen II untergebracht. Eingefasst ist die Brunnenstube von einem begrünten Hügel mit einer Breite von 23 Metern und einer Höhe von 2 Metern. Fast 1 Kilometer neu gebaute Wasserleitung in einer Sohltiefe von 1,80 Meter und einem maximalen Durchfluss von 14 Liter/Sekunde verbinden den neuen Tiefbrunnen II mit dem Wasserwerk, das eine Höhendifferenz zum neuen Brunnenstandort von 5 Meter aufweist.
Das Langquaider Wasserwerk versorgt den Markt selbst und den Ortsteil Oberleierndorf alle anderen Ortsteile werden von Zweckverbänden versorgt. Gefördert wird das Langquaider Trinkwasser aus dem Brunnen I mit einer Tiefe von 61 Metern und jetzt auch abwechselnd aus dem Brunnen II mit einer Tiefe von 52 Metern. Durch einen Luftmischer und spezielle Kiesfilter wird dem Roh-Wassers, Mangan und Eisen entzogen. Das Wasser wird dann im 90 m³ fassenden Saugbehälter gespeichert und von dort aus in das Leitungsnetz oder den Hochbehälter, der sich auf der Anhöhe zwischen Herrngiersdorf und Tiefenbach befindet mit einem Fassungsvermögen von 500 m³ geleitet. Gesteuert wird die Versorgung mit Trinkwasser vom Herzstück des Wasserwerkes, der im Pumpenhaus installierten Schalt-und Überwachungszentrale mit umfangreichen Sicherheitseinrichtungen und insgesamt drei Kreiselpumpen. Per Computer kann das Wasserwerk auch vom gemeindlichen Bauhof aus überwacht werden.
Wasserwerksleiter Martin Streit wies auch auf die Bedeutung des Langquaider Trinkwassers als Lebensmittel für die Bürger hin. Dieser Anspruch Lebensmittel zu sein erfordert einen ganz besonders hygienischen und sorgfältigen Umgang mit dem Wasser und der Förderanlagen. Größtes Maß an Reinlichkeit bei den technischen Einrichtungen und des Hochbehälters sowie regelmäßige externe Untersuchungen der Qualität des Trinkwassers garantieren einen hohen Standard. Besonders erwähnt wurde von ihm, dass das Langquaider Trinkwasser aufgrund seiner Keimfreiheit ohne Chlorierung auskommt. Bei einer kürzlich durchgeführten Untersuchung, so berichtete Martin Streit, wurde das Wasser aus dem Brunnen des Langquaider Wasserwerks als „Juwel“ bezeichnet, in den keinerlei Rückständen beispielsweise von Nitrat oder Düngemittel zu finden sind.
Bürgermeister Herbert Blascheck unterstrich auch sehr deutlich, dass die Versorgung der Bürger mit dem Lebensmittel Nummer 1, dem Trinkwasser unbedingt in kommunale Hand gehöre Gleichzeitig dankte er Wasserwerksleiter Martin Streit und seinem Team für die hervorragende Arbeit. Herbert Blascheck bedankte sich auch bei der Gemeinde Herrngiersdorf, denn der Standort des Langquaider Wasserwerkes und der beiden Tiefbrunnen befinden sich im Labertal im Gemeindebereich Herrngiersdorf. Bürgermeisterin Ida Hirthammer und der Gemeinderat Herrngiersdorf haben bei unserer Brunnenbaumaßnahme sowohl dem Bau der Brunnenstube als auch der Leitungsverlegung in öffentlichen Wegen einstimmig zugestimmt. Diese
Unterstützung und die hervorragende partnerschaftliche Zusammenarbeit nicht nur in diesem Bereich freuen mich sehr und dafür bin ich auch sehr dankbar, so der Bürgermeister.