Storchenkamera

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Das Storchenpaar ist wieder in Langquaid. Fünf Weißstorchen-Küken hatten bis zum 25. April im Nest hoch über dem Langquaider Marktplatz das Licht der Welt erblickt. Nach  zirka zwei Monaten sollten sie flugfähig sein und die Lüfte des Laabertals erobern. Leider streckte nur drei Wochen später keines der Storchenküken mehr den Schnabel den Eltern entgegen.   Das jüngste Küken war leider schon drei Tage nach dem Schlüpfen verendet. Die Storchen-Kamera zeigte am 15. Mai, wie ein drei Wochen alter Jungstorch, von seinen Eltern scheinbar unbarmherzig aus dem Horst geworfen wurde und im Schneefanggitter landete. Die anderen drei Jungvögel lagen tags darauf regungslos im Nest. Die Storchenkamera hat daher zu diesem Zeitpunkt vorerst ihren Betrieb eingestellt.

„Storchenvater“ Hermann Wittmann, der die Szenerie aufmerksam verfolgt hatte, leitete mit Hilfe des örtlichen Bauhofs umgehend die Rettung des aus dem Nest gestoßenen Jungvogels ein und beförderte ihn zur Untersuchung und Aufzucht in die Auffangstation Regenstauf. Mittlerweile hat der Jungvogel das Schlimmste überstanden, kann sich auf das „Flügge-Werden“ und dann – integriert in eine Storchengruppe im Regental – auf die große Reise in den Süden vorbereiten.

Aktuell scheinen die Storcheltern ein neues Nest zu bauen, auf dem Obermünsterer

Vielleicht wird sich bald wieder Nachwuchs einstellen! Möglich wäre es schon, urteilen die Experten.

Dann haben die beiden wieder kräftig zu tun, denn die Jungvögel benötigen viel Nahrung, um groß zu werden. Als Allesfresser ist der Weißstorch daher nicht wählerisch. Neben den bekannten Fröschen, frisst er auch Eidechsen, Schlangen, Fische, große Insekten und deren Larven und Regenwürmer. Auch Kleinsäuger wie Mäuse und Maulwürfe oder sogar Aas stehen daher auf der Speisekarte. Für die Jungtiere sind anfangs insbesondere viele kleine Nahrungstiere notwendig.

Seine Beute sucht der Weißstorch bevorzugt auf feuchten sumpfigen Wiesen, in Flussniederungen sowie an Teichen und Tümpeln. Besonders wichtig sind episodisch überschwemmte Wiesen, die nur extensiv genutzt werden. Gerne folgen Störche auch einem Traktor oder einer Mähmaschine um eventuell aufgescheuchte Tiere zu erbeuten.

Im Tal der großen Laaber ist der Tisch für die Langquaider Störche reichlich gedeckt. Dazu trägt auch das Labertalprojekt im Rahmen von BayernNetz Natur bei, in dessen Rahmen es gelang eine einzigartige Kooperation zwischen Wasserwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft, um gewässerökologische und naturschutzfachliche Planungen umzusetzen. Als Ergebnis entsteht eine neue, in die Kulturlandschaft integrierte, intakte Flusslandschaft.

Von jeher und bei nahezu allen Völkern galt der Storch als Glücksbringer, sein Horsten auf Tempeln und Heiligtümern, ja auf den Wohngebäuden der Menschen und auf Stall und Stadel der Anwesen war sehr erwünscht und wurde stark gefördert, denn Haus und Hof wurden durch seine Anwesenheit vor Feuer und Blitz geschützt. In manchen Orten war es lange Zeit Brauch, dass der Türmer im Frühjahr die Ankunft der Störche mit einem besonderen Hornsignal anzeigen musste.

 

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