Die Langquaider Marktbücherei feierte in diesem Herbst mit vielen Ehrengästen ihr 40-jähriges Bestehen bei einem festlichen Stehempfang. Gekommen waren neben den rund 30 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen auch zahlreiche Ehrengäste – darunter die ehemaligen Büchereileiterinnen Heidrun Neidl und Rita Lotric, Bürgermeister Herbert Blascheck, Vertreter der Schulen und Kindergärten, die evangelische Pfarrerin Veronika Mavridis sowie der ehemalige Langquaider Pfarrer Wolfgang Schwarzfischer, der der Bücherei über viele Jahre eng verbunden war.
Über all die Jahrzehnte eine wichtige Einrichtung!
1985 wurde die Bücherei im katholischen Pfarrheim unter dem damaligen Rektor der Langquaider Volksschule, Franz Xaver Burgmayer, eröffnet. Nach dessen Tod übernahm 1995 Lehrerin Heidrun Neidl die Leitung und modernisierte die Einrichtung grundlegend. Computer hielten Einzug, Medien wurden digital erfasst, und alle Leser erhielten eigene Ausweise. 2006 folgte Rita Lotric und es gab wieder große Neuerungen: Spiele wurden angeschafft, Ferienaktionen ins Leben gerufen, die heute beliebten Tonie-Figuren kamen hinzu und die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Schulen wurde initiiert. Ein bedeutsamer Meilenstein war der Umzug vom Pfarrheim in die modern sanierten Räume im Obergeschoss des historischen Kastnerhauses am Marktplatz. „Seit wir am Marktplatz sind, steigen die Ausleihzahlen kontinuierlich“, berichtet Lotric. Der neue Standort brachte nicht nur mehr Platz und Licht, sondern auch eine deutlich höhere Sichtbarkeit im Ort.
Seit 2020 führt Irene Becker die Bücherei mit frischen Ideen in die Zukunft. Sie bedankte sich beim Träger der Bücherei, dem Markt Langquaid, ihrer Stellvertreterin Iris Pfeiffer und dem 30-köpfigen ehrenamtlichen Team: „Ihr seid das Herzstück der Bücherei und bringt Leben zwischen die Buchdeckel“, sagte Irene Becker voll Stolz. Anschließend ehrte sie langjährige Mitarbeiterinnen: Für zehn Jahre Mitarbeit wurden Agnes Klingshirn, Ruth Dremmel und Antonia Judex ausgezeichnet, für 30 Jahre Brigitte Scheuerer und für 35 Jahre Fanny Wocheslander.
Seit der Gründung ist Mechthild Eichenseher unermüdlich im Einsatz. „Ohne euch wäre das alles nicht möglich“, betonte Becker. Das Team organisiert jährlich Lesungen, Buch-Cafés oder auch Bücherflohmärkte an Marktsonntagen und Aktionen für Kinder und Erwachsene, z.B. auch im Ferienprogramm. All diese Angebote sind ein bedeutsamer Beitrag im Kulturleben des Marktes, ebenso der von der Marktbücherei initiierte Leseweg am Marktweiher. Gerade bei den Jüngsten wird so die Lesefreude geweckt und erhalten. Dazu tragen auch Lesepatenschaften oder der Lesehund Cleo bei.
„Eine wahre Erfolgsgeschichte“
Bürgermeister Herbert Blascheck würdigte die Erfolgsgeschichte der Bücherei und zeigte sich stolz und dankbar für das Engagement des Teams, das der Einrichtung „ein Gesicht, ein Herz und eine Seele“ gebe. Besonders hob er die Bedeutung des Lesens hervor: „In einer Welt voller Bildschirme bleibt das Lesen eine der wertvollsten Fähigkeiten. Es fordert Aufmerksamkeit, Fantasie und Empathie – das Kino im Kopf. Genau das, was unsere Gesellschaft braucht.“
Auch die Zahlen unterstreichen den Erfolg: Aus einer kleinen Bücherei im Pfarrheim mit gut 2000 Medien ist ein lebendiger Treffpunkt geworden. Heute umfasst der Bestand 8291 Medien. Hinzu kommt ein digitales Angebot von unzähligen eBooks, die bequem von zu Hause ausgeliehen werden können. 2024 zählte die Bücherei 37.237 Ausleihen und 403 aktive Nutzer – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Das 40-jährige Jubiläum zeigt: Lesen hat im digitalen Zeitalter nichts von seiner Bedeutung verloren.
Oder, wie Irene Becker es formulierte: „Wenn Kinder lieber zu einem Buch greifen als zum Handy, dann haben wir alles richtig gemacht.“













