Ein weiterer Meilenstein auf dem erfolgreichen Langquaider Weg einer konsequenten Innenentwicklung wurde kürzlich zum krönenden Abschluss gebracht, als der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter (CSU), gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Blascheck, Landtagsabgeordneter Petra Högl, der stellvertretenden Sachgebietsleiterin „Städtebau und Bauordnung“, Maria Schiederer von der Regierung von Niederbayern, Investoren und Betreibern im Beisein von vielen weiteren geladenen Gästen das rote Band durchschnitt und so das neue städtebauliche Quartier am Wittelsbacher Markt auch offiziell eröffnete.
Vorzeigeobjekt entstanden
„Eine lebendige Innenstadt zeugt von Weitsicht“ lobte Staatsminister Bernreiter das pulsierende Zentrum Langquaids und zeigte sich sowohl vom Ambiente des gesamten Marktplatzes als auch von der Umsetzung und dem Ambiente des neuen Quartiers überaus begeistert. Er hatte sich bei einem Rundgang vor dem Termin bereits ein persönliches Bild gemacht. Mit dem neuen Quartier sei in Verbindung mit dem lang gezogenen Marktplatz ein Vorzeigeobjekt entstanden, so Bernreiter.
Laut Blascheck schaffe das neue Quartier, das auf einer Fläche von 3500 Quadratmetern entstand, eine „hervorragende Verbindung“ zwischen historischem Marktgefüge und modernem Innenstadtleben. „Damit setzt der Markt bei der Innenentwicklung wieder einmal positive Akzente ganz im Sinne von „Innen statt Außen‘“, sagt der Bürgermeister. Zudem wurden durch das Projekt zahlreiche städtebauliche Ziele des Markts realisiert.
Am Marktplatz entstand das Hotel am Wittelsbacher Markt. Das Haus der Greenpartment-Gruppe hat 60 Betten und mit dem „Wittelsbacher Kaffeehaus“ auch Gastronomie. Die weiteren Übernachtungsmöglichkeiten im Zentrum seien laut Blascheck dringend notwendig gewesen.
Mit dem Hotel wurde eine städtebauliche Reparatur am Marktplatz vorgenommen. Ursprünglich standen hier zwei giebelständige Gebäude, die im Laufe der Zeit unter einem traufständigen Dach zusammengefasst wurden. Die beiden Hotelgebäude stehen leicht zueinander gedreht und nehmen den Verlauf der Marktstraße auf.
Auch im Innenhofbereich wurde das historische Wittelsbacher Marktgefüge wieder hergestellt. Fünf Mehrfamilienhäuser mit 31 Wohnungen und Tiefgarage gruppieren sich um einen für Langquaid charakteristischen Innenhof. Dieser ist öffentlich zugänglich. Fuß- und Radwegverbindungen führen vom Marktplatz ins Labertal, zur Bahnhofstraße und zum Rathausinnenhof.
Städtebauliches Ziel erreicht
Damit setzte der Markt ein weiteres städtebauliches Ziel um, das in seinem Integriertem Handlungskonzept definiert ist. „Die Umsetzung ist dem Markt gerade auch im Hinblick darauf, dass der Marktplatz ein lebendiges, beliebtes und auch stark frequentiertes Einkaufs-, Dienstleistungs- und Wohnzentrum ist, und die Vielfalt im Zentrum immer mehr zunimmt, sehr wichtig“, sagt Blascheck.
Der vom Markt angelegte Innenhof bildet eine „grüne Oase“ zum Marktplatz. Hierfür wurde über der Tiefgarage eine begrünte Freifläche mit Beeten, Bäumen und Sitzgelegenheiten angelegt. Für diese Maßnahme erhielt der Markt 80 Prozent Zuschuss aus dem Städtebauförderprogramm Soziale Stadt. Seit 20 Jahren hat der Markt Langquaid mit dem Integrierten Handlungskonzept eine klare Strategie, was die Gestaltung seines Zentrums als Einkaufs-, Dienstleistungs- und Wohnzentrum anbelangt. Diese werde durch eine sehr enge Vernetzung mit einer Vielzahl von Akteuren umgesetzt.
Auch Staatsminister Bernreiter verwies in seiner Rede auf die Fördermittel, die durch das Bauministerium in die Projekte eingebracht werden.
Seit Beginn der Sanierung und Revitalisierung des Zentrums wurden insgesamt 48 Millionen Euro investiert, allein 38 Millionen Euro durch private Investoren, legte auch Bürgermeister Herbert Blascheck beeindruckende Zahlen vor.
In den vergangenen Jahren seien zahlreiche Maßnahmen angestoßen worden, die das Zentrum enorm vorangebracht hätten, sagt Blascheck. Bei den baulichen Maßnahmen setze man auf die Revitalisierung der vorhandenen Bausubstanz und auf Nachverdichtung. Außerdem gebe es ein Leerstandsmanagement, das Eigentümer sowie Ansiedlungs-Interessierte begleite. So sei es gelungen, alle vorhandenen Leerstände zu beseitigen und eine Dynamik in der Entwicklung des Zentrums auszulösen. Der Marktplatz sei heute ein „pulsierendes Zentrum“. „Also genau so, wie man sich einen Marktplatz vorstellt“, sagt der Bürgermeister.
Damit dies auch so bleibt, wurde 2020 der Marktplatz in einem Bebauungsplan als „Urbanes Gebiet“ festgesetzt und als Nutzung in den dem Marktplatz zugewandten Erdgeschossen Wohnen ausgeschlossen.
„Mit all dem machen wir deutlich, dass innerstädtisches Leben Attraktivität, Vitalität und Vielfalt bedeutet, im Gegensatz zu manchen Projekten auf der grünen Wiese.“